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18.07.2004

Seit Samstag, 10.07.2004 wohne ich in den eigenen vier Wänden, ein Zimmer in einem der Ausländerwohnheime von Sakura House. Das Wohnheim ist rosa, wie ein Schwein. Mein Zimmer ist 7.7m² groß, bei der Kleinheit gewinnt sogar die Zahl nach dem Komma an Bedeutung. Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, ein halber (weil so schmal) Kleiderschrank, ein Regal, ein Fenster, eine Klimaanlage, ein Set Bettwäsche und ein Set Geschirr. Dazu aber drei Keycards. Küche, drei Kühlschränke, zwei Toiletten, zwei Duschen, drei Waschbecken, zwei Waschmaschinen, zwei Wäschetrockner und ein Wohnzimmer mit Fernseher, das ganze auf zwei Etagen teile ich mit 11 anderen Einheiten, manche davon Doppelzimmer. Ich habe noch keinen überblick, wieviel Leute hier eigentlich wohnen. Das ganze gibt es zum stolzen Preis von 83.000 Yen monatlich, etwa 650 Euro. Da schlucken dann sogar Japaner. Wenn ich Ihnen dann aber erzähle, dass dies Warmmiete inkl. aller Nebenkosten und sogar Internet-Standleitung ist (nicht DSL, volles 100 MBit-LAN), finden sie es okay. Gewöhnungsbedürftig ist die Hellhörigkeit. Wenn nebenan jemand erzählt oder Musik hört, könnte er es genausogut bei mir im Zimmer tun. Wahrscheinlich sind Japaner das von Papierhäusern gewohnt, aber muss das auch bei Beton so sein? Stabilität ist wichtiger als Schallschutz.

Heute morgen habe ich zuerst mein Zimmer auf den Kopf gestellt, irgendwie war es mir zu eng. (links: vorher, rechts: danach). Dazu habe ich das Bett auseinander genommen und benutze das Bettgestell jetzt als zusätzliches Regal. Ein bischen geschoben und schon kommt es mir fast doppelt so groß vor. Ab 2005 wird es IKEA auch in Japan geben, die haben genau die Produkte, die diese kleinen Räume dringend benötigen. Ob IKEA auch an Erdbebensicherheit denkt? Auf eine japanische Version bin ich noch nicht gestoßen.